News-Update

Meilenstein fürs Stadion-Projekt "Ensemble" in Zürich-West: Das Baurekursgericht hat alle Einsprachen gegen das seit Jahren blockierte Projekt abgewiesen. 

Zürich-West - Das fünfte Viertel

Projekt "Ensemble" – wird das jemals etwas?

Auf dem Areal des einstigen, vor Jahren bereits abgebrochenen Hardturms soll ein neues Sport-Stadion mit zwei Wohntürmen entstehen. Über dieses Projekt hat die Stadtzürcher Bevölkerung schon zwei Mal abgestimmt – und es im Prinzip durchgewinkt. Doch nun legt eine dritte Volksinitiative dem Projekt "Ensemble" neue Steine in den Weg

Das Projekt "Ensemble" sieht ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser vor. 2018 wurden die Pläne bereits vom Stimmvolk angenommen, 2020 – nach einer neuen Initiative – noch einmal an der Urne bestätigt.

Zürich möchte, so hat das Volk bestätigt, ein neues Stadion. Allerdings: Manche Leute – es sind etliche im Quartier – wollen dennoch partout nicht, dass auf dem derzeit verlassenen und verwahrlosten Gelände des einstigen GC-Stadions Hardturm am westlichen Zipfel des Industriequartiers etwas Neues gebaut wird. Offenbar möchte man lieber, dass dort weiterhin ein paar Hausbesetzer campieren?

Das Projekt Ensemble besteht aus zwei Wohntürmen, einem Stadion und einem Genossenschaftsbau. (Bild: pd)
Das Projekt Ensemble besteht aus zwei Wohntürmen, einem Stadion und einem Genossenschaftsbau. (Bild: pd)

Etwa dieselben Leute, die das Neubauprojekt "Ensemble" bodigen wollten, haben nun eine dritte, als "Uferschutz"-Initiative getarnte Attacke gegen das Bauprojekt lanciert. Die 3000 Unterschriften dafür wurden im Frühling 2023 der Stadt übergeben. Das Begehren mit dem unverfänglichen Decknamen hat zum Ziel, den Bau von über 25 Meter hohen Hochhäusern entlang der Zürcher Gewässer – also Seen und Flüsse – zu verbieten. Geplant ist nichts solches, das Thema beträfe also einzig das Projekt "Ensemble", denn die Initianten empfehlen als minimalen Abstand zum Fluss die "vierfache Sohlenbreite der Limmat" – das wären 200 Meter, und dort stünden eines Tages die zwei Türme des neuen Hardturm-Projektes. Der Bau der beiden Wohntürme würde bei einer Annahme der Uferschutz-Initiative verboten. Doch das ganze Projekt – also auch Stadion und der Genossenschaftsbau – wäre ohne Wohntürme nicht finanzierbar, wie die NZZ schreibt.

An den Wohntürmen reiben sich Nachbarn und Landschaftschützer. (bild: pd)
An den Wohntürmen reiben sich Nachbarn und Landschaftschützer. (Bild: pd)

Neueste Entwicklung in dieser Causa: Der Zürcher Stadtrat hat Ende Juni 2023, als Reaktion auf die eingereichte Initiative, einen Gegenvorschlag erarbeitet, über den das Stimmvolk nötigenfalls ebenso abstimmen wird. Darin fehlt aber der 200-Meter-Passus, der den Uferschutz-Initianten so wichtig ist. Es ist also nicht wahrscheinlich, dass diese ihr Begehren zurückziehen – viel eher wird das Zürcher Stimmvolk ein drittes Mal über Sein oder Nichtsein eines neuen Zürcher Sportstadions zu befinden haben. Demokratisch richtig, aber irgendwie trotzdem sehr bizarr. In der Zwischenzeit arbeiten sich die Ämter und Gerichte an den Einsprachen zu "Ensemble" ab, die über drei Instanzen geführt werden könnten. 

Update vom 31. August 2023:
Wie die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Ausgabe vom 30. August 2023 berichtet, hat das Baurekursgericht Zürich alle Einsprachen gegen das Projekt abgewiesen. 
Mit diesem Entscheid des Baurekursgerichts nehme das Bauvorhaben eine wichtige Hürde, so die NZZ: "Das Verdikt ist äusserst klar ausgefallen. Das Stadionprojekt auf dem Hardturm wurde erstmals juristisch begutachtet und es hat diese Prüfung bestanden." - Die Bauherrin appelliert an die Rekurrenten, sich nun endlich als "faire Verlierer" zu erkennen zu geben.

Die Türen von Zürich-West

Man würde gerne sagen: Im Industriequartier sind die Türen immer offen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Meistens sind sie zu. Manche waren vielleicht gar noch nie geöffnet.

Auf unseren täglichen Spaziergängen durchs Industriequartier kommen wir an zahllosen namenlosen Türen ohne Klingel und Namensschild vorbei. Oft sind es Kellertüren, Seiteneingänge, Notausgänge oder Türen zu Container-Räumen, seltener führen sie in den Untergrund ... doch immer sind sie verschlossen.

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Der Ton wird schärfer

Welti-Furrer will an der Ecke Hardbrücke/Pfingstweidstrasse zwei grosse Büro- und Wohnblöcke bauen – die Nachbarin gegenüber, die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz, wehrt sich gegen das Bauvorhaben «Prime 1,2,3» mit einem Rekurs vor Baugericht. Nun greift Welti-Furrer mit einem Mega-Plakat seine Widersacher an.

Das 12 Meter hohe Plakat sorgt für Aufsehen: «Hamasil verhindert hier Wohnungen für CHF 1000.-» steht in roten Lettern auf rotem Grund, Absender der Botschaft: prime123.ch. Der Angreifer ist die Bauherrin des Projekts «Prime 1,2,3», von dem der mittlere Block bereits steht – links und rechts davon sollen zwei identische Blöcke mit Büros und Wohnungen gebaut werden, doch dagegen gibt es Rekurse, auch aus der Nachbarschaft, etwa der Hamasil-Stiftung des einstigen Holzhändlers Martin Seiz an der Pfingstweidstrasse.

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Freiraum- und Grünentwicklung in Zürich-West

Mit moderierten Quartier-Spaziergängen versucht die Grün Stadt Zürich herauszufinden, was sich die Menschen in Zürich-West von ihrem Viertel für die Zukunft wünschen und wie diese Ideen in die künftige Stadtplanung einfliessen können.

Zuerst eine gute und eine schlecht Nachricht. Die «bad news» ist die, die wir bereits kennen: Bei der Umgestaltung des einstigen Industriequartiers in das moderne Dienstleistungs- und Wohngebiet Zürich-West ist vieles schief gelaufen, was kaum noch zu korrigieren ist. Zu viele Einzelinteressen und Rendite-Orientierung haben aus dem pulsierenden Viertel eine halbtote Bürostadt gemacht.

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Dioxin-Sanierung der Josefwiese

Die Stadt Zürich hat alte Dioxinresten, die wahrscheinlich vierzig Jahre als sind, im Boden der Josefwiese gefunden – nun muss der ganze Park bis Ende 2023 saniert werden

Absperrungen aus Sperrholz, flatternde Kunststoffbänder, Holzroste auf den Böden und tonnen von Schnitzeln um die Bäume – man sieht von weitem, dass mit der Josefwiese etwas nicht stimmt. Was genau?

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Retten wir die Maag-Hallen

Unter dem Titel "Retten wir die Maag-Hallen" hat sich 2022 ein überparteiliches Komitee von Anliegern und Quartier-Exponenten formiert, um den geplanten Abriss der letzten historischen Produktionshallen der einstigen Zahnradfabrik Maag zu verhindern. Inzwischen wurde auch vom Heimatschutz ein Rekurs gegen die Baubewilligung eingereicht. Die Bauherrin SPS reagiert mit einem "Time out"

Die Sachlage ist bekannt: Die SPS (Swiss Prime Site), Eigentümerin des Maag-Areals, will ihren Grundbesitz weiter ausnützen und plant, die letzten Reste der alten Industriekultur diesem Vorhaben zu opfern. Die alten Maag-Hallen sollen abgerissen und das Areal neu überbaut werden. Dies, obwohl es ein vernünftiges Konzept  des renommierten Büros Lacaton & Vassal gegeben hätte, das den Erhalt der Hallen plus Neubau vorsah.

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Puls 5

Die grosszügige Giessereihalle im Puls 5 gehört zu den schönsten Industriezeugen des Quartiers. Sie liegt eingebettet in das Dienstleistungszentrum Puls 5 am Turbinenplatz

Vor mehr als hundert Jahren bauten im Quartier Zürich-West Industrieunternehmen ihre Fabriken – so auch die auf Werkzeugmaschinenbau spezialisierte Escher Wyss & Cie, die hier, vor den Toren der Stadt, 1898 eine grosse Giessereihalle errichtete.

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Paulus Akademie

Man wird ja wohl noch fragen dürfen? Jawohl, ganz richtig. Auch "Fragen zur Zeit" sind möglich, ja nötig! Die Paulus Akademie in Zürich-West stellt sie.

Die Paulus Akademie an der Pfingstweidstrasse ist eine Bildungs- und Kulturinstitution, die der katholischen Kirche nahesteht. Sie ermöglicht Begegnung und Dialog, bringt christliche Handlungs- und Hoffnungsperspektiven in den gesellschaftlichen Prozess und die gesellschaftliche Perspektive in die Kirche ein.

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Kulturpark

Der Kulturpark Zürich-West ist ein besonderes Ensemble von Häusern und Institutionen in Zürich-West. Dahinter steht die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz, einem Original des Industriequartiers.

Martin Seiz ist ein gefragter Mann – oder, je nachdem, wen man fragt, auch ein umstrittener Typ. Denn der Mäzen, Schöngeist, Vordenker, Financier und Grundbesitzer ist einer, der sich in Zürich-West einmischt.

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Was geschieht auf dem Welti-Furrer-Areal?

Ein Experten-Podium diskutierte Mitte April 2023 anhand der Pläne Fürs Welti-Furrer-Areal die Perspektiven für die Stadtentwicklung in Zürich-West. Besteht noch Hoffnung fürs zubetonierte Quartier?

Entlang der Pfingstweidstrasse plant das Unternehmen Welti-Furrer, den dort zwischen Parkhaus und Gewerbehaus stehenden Block "Prime 2" um zwei gleiche Häuser zu erweitern und die Gebäude, die jetzt dort stehen, abzubrechen. Dagegen regt sich Widerstand.

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Velobrücke Gleisfeld

Zürich-West soll in wenigen Jahren mit einer neuen Fussgänger- und Velobrücke besser mit dem Kreis 4 vernetzt werden. Diese überspannt das Gleisfeld vom Viadukt bis zum neuen Polizei- und Justizzentrum.

Zwischen den Kreisen 4 und 5 plant das Zürcher Tiefbauamt eine neue Fuss- und Velobrücke über das breite Gleisfeld der SBB. Projektiert ist eine eigentliche "Landschaftsbrücke", die als Siegerin aus einem Studienauftrag hervorgegangen ist.

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