Meilenstein fürs Stadion-Projekt "Ensemble" in Zürich-West: Das Baurekursgericht hat alle Einsprachen gegen das seit Jahren blockierte Projekt abgewiesen.
Zürich-West soll in wenigen Jahren mit einer neuen Fussgänger- und Velobrücke besser mit dem Kreis 4 vernetzt werden. Diese überspannt das Gleisfeld vom Viadukt bis zum neuen Polizei- und Justizzentrum.
Zwischen den Kreisen 4 und 5 plant das Zürcher Tiefbauamt eine neue Fuss- und Velobrücke über das breite Gleisfeld der SBB. Projektiert ist eine eigentliche "Landschaftsbrücke", die als Siegerin aus einem Studienauftrag hervorgegangen ist.
Das Beurteilungsgremium hat aus fünf Beiträgen zum Studienauftrag das Projekt des Teams schlaich bergermann partner gmbh Stuttgart, Emch+Berger AG Bern, Itten+Brechbühl AG, Emch+Berger WSB AG und ghiggi paesaggi gmbh einstimmig zur Umsetzung empfohlen.
Landschaftsbrücke über das Zürcher Gleisfeld (Bild: Stadt Zürich)
Die elegant geschwundene Brücke spannt sich vom Viadukt in einem S-Bogen über die Gleise nach Südwesten. Sie ist optimal auf die Funktion als Fuss- und Veloverbindung abgestimmt. Der bis zu 1,5 Meter breite Grünstreifen wird das Passieren der Brücke angenehm machen und in heissen Sommern kühlen. Die in Stahl gefertigte Brückenkonstruktion wird vom Viadukt-/Geroldstrasse zum kantonalen Polizei- und Justizzentrum (PJZ) bei der Remisenstrasse führen – ein nahtloser ÜBergang über das Viadukt bis zum Letten ist sichergestellt. Die Brücke soll 530 Meter lang und an den Aufgängen 6,5 Meter breit werden. Im 8 Meter breiten Mittelteil der Brücke wird ein Grünstreifen den Fussweg vom Veloweg trennen. Das offene Geländer ermöglicht freie Sicht auf das Gleisfeld und die Stadt Zürich.
Landschaftsbrücke über das Zürcher Gleisfeld (Bild: Stadt Zürich)
Eine weitere Verbindung wird Zürich-West gut tun. Denn der Stadtteil ist zur einen Seite durch die Limmat, zur anderen Seite durch das SBB-Gleisfeld von der restlichen Stadt abgetrennt. Als Verbindungen nach Südwesten gibt es derzeit nur die Duttweiler- und die Hardbrücke, weiter südlich zudem die Langstrassenunterführung und den Negrellisteg. Der kommunale Verkehrsrichtplan der Stadt Zürich sieht zwischen der Hohl- und der Geroldstrasse eine weitere Fuss- und Veloverbindung vor. Die Gesamtkosten werden auf etwa 75 Millionen Franken geschätzt. Nach den öffentlichen Planauflagen gemäss §§ 13 und 16 Strassengesetz ist nach heutigem Stand 2027 eine Volksabstimmung über das Bauvorhaben geplant. Baubeginn ist frühestens 2028.
Man würde gerne sagen: Im Industriequartier sind die Türen immer offen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Meistens sind sie zu. Manche waren vielleicht gar noch nie geöffnet.
Auf unseren täglichen Spaziergängen durchs Industriequartier kommen wir an zahllosen namenlosen Türen ohne Klingel und Namensschild vorbei. Oft sind es Kellertüren, Seiteneingänge, Notausgänge oder Türen zu Container-Räumen, seltener führen sie in den Untergrund ... doch immer sind sie verschlossen.
Welti-Furrer will an der Ecke Hardbrücke/Pfingstweidstrasse zwei grosse Büro- und Wohnblöcke bauen – die Nachbarin gegenüber, die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz, wehrt sich gegen das Bauvorhaben «Prime 1,2,3» mit einem Rekurs vor Baugericht. Nun greift Welti-Furrer mit einem Mega-Plakat seine Widersacher an.
Das 12 Meter hohe Plakat sorgt für Aufsehen: «Hamasil verhindert hier Wohnungen für CHF 1000.-» steht in roten Lettern auf rotem Grund, Absender der Botschaft: prime123.ch. Der Angreifer ist die Bauherrin des Projekts «Prime 1,2,3», von dem der mittlere Block bereits steht – links und rechts davon sollen zwei identische Blöcke mit Büros und Wohnungen gebaut werden, doch dagegen gibt es Rekurse, auch aus der Nachbarschaft, etwa der Hamasil-Stiftung des einstigen Holzhändlers Martin Seiz an der Pfingstweidstrasse.
Mit moderierten Quartier-Spaziergängen versucht die Grün Stadt Zürich herauszufinden, was sich die Menschen in Zürich-West von ihrem Viertel für die Zukunft wünschen und wie diese Ideen in die künftige Stadtplanung einfliessen können.
Zuerst eine gute und eine schlecht Nachricht. Die «bad news» ist die, die wir bereits kennen: Bei der Umgestaltung des einstigen Industriequartiers in das moderne Dienstleistungs- und Wohngebiet Zürich-West ist vieles schief gelaufen, was kaum noch zu korrigieren ist. Zu viele Einzelinteressen und Rendite-Orientierung haben aus dem pulsierenden Viertel eine halbtote Bürostadt gemacht.
Auf dem Areal des einstigen, vor Jahren bereits abgebrochenen Hardturms soll ein neues Sport-Stadion mit zwei Wohntürmen entstehen. Über dieses Projekt hat die Stadtzürcher Bevölkerung schon zwei Mal abgestimmt – und es im Prinzip durchgewinkt. Doch nun legt eine dritte Volksinitiative dem Projekt "Ensemble" neue Steine in den Weg
Das Projekt "Ensemble" sieht ein Stadion für 18 000 Zuschauer, eine Genossenschaftssiedlung mit gemeinnützigen Wohnungen und zwei Hochhäuser vor. 2018 wurden die Pläne bereits vom Stimmvolk angenommen, 2020 – nach einer neuen Initiative – noch einmal an der Urne bestätigt.
Die Stadt Zürich hat alte Dioxinresten, die wahrscheinlich vierzig Jahre als sind, im Boden der Josefwiese gefunden – nun muss der ganze Park bis Ende 2023 saniert werden
Absperrungen aus Sperrholz, flatternde Kunststoffbänder, Holzroste auf den Böden und tonnen von Schnitzeln um die Bäume – man sieht von weitem, dass mit der Josefwiese etwas nicht stimmt. Was genau?
Unter dem Titel "Retten wir die Maag-Hallen" hat sich 2022 ein überparteiliches Komitee von Anliegern und Quartier-Exponenten formiert, um den geplanten Abriss der letzten historischen Produktionshallen der einstigen Zahnradfabrik Maag zu verhindern. Inzwischen wurde auch vom Heimatschutz ein Rekurs gegen die Baubewilligung eingereicht. Die Bauherrin SPS reagiert mit einem "Time out"
Die Sachlage ist bekannt: Die SPS (Swiss Prime Site), Eigentümerin des Maag-Areals, will ihren Grundbesitz weiter ausnützen und plant, die letzten Reste der alten Industriekultur diesem Vorhaben zu opfern. Die alten Maag-Hallen sollen abgerissen und das Areal neu überbaut werden. Dies, obwohl es ein vernünftiges Konzept des renommierten Büros Lacaton & Vassal gegeben hätte, das den Erhalt der Hallen plus Neubau vorsah.
Die grosszügige Giessereihalle im Puls 5 gehört zu den schönsten Industriezeugen des Quartiers. Sie liegt eingebettet in das Dienstleistungszentrum Puls 5 am Turbinenplatz
Vor mehr als hundert Jahren bauten im Quartier Zürich-West Industrieunternehmen ihre Fabriken – so auch die auf Werkzeugmaschinenbau spezialisierte Escher Wyss & Cie, die hier, vor den Toren der Stadt, 1898 eine grosse Giessereihalle errichtete.
Man wird ja wohl noch fragen dürfen? Jawohl, ganz richtig. Auch "Fragen zur Zeit" sind möglich, ja nötig! Die Paulus Akademie in Zürich-West stellt sie.
Die Paulus Akademie an der Pfingstweidstrasse ist eine Bildungs- und Kulturinstitution, die der katholischen Kirche nahesteht. Sie ermöglicht Begegnung und Dialog, bringt christliche Handlungs- und Hoffnungsperspektiven in den gesellschaftlichen Prozess und die gesellschaftliche Perspektive in die Kirche ein.
Der Kulturpark Zürich-West ist ein besonderes Ensemble von Häusern und Institutionen in Zürich-West. Dahinter steht die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz, einem Original des Industriequartiers.
Martin Seiz ist ein gefragter Mann – oder, je nachdem, wen man fragt, auch ein umstrittener Typ. Denn der Mäzen, Schöngeist, Vordenker, Financier und Grundbesitzer ist einer, der sich in Zürich-West einmischt.
Ein Experten-Podium diskutierte Mitte April 2023 anhand der Pläne Fürs Welti-Furrer-Areal die Perspektiven für die Stadtentwicklung in Zürich-West. Besteht noch Hoffnung fürs zubetonierte Quartier?
Entlang der Pfingstweidstrasse plant das Unternehmen Welti-Furrer, den dort zwischen Parkhaus und Gewerbehaus stehenden Block "Prime 2" um zwei gleiche Häuser zu erweitern und die Gebäude, die jetzt dort stehen, abzubrechen. Dagegen regt sich Widerstand.