News-Update

Achtung, Baustelle – vom 16. bis 20. September werden die Drehkräne am Viadukt demontiert. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen und Umleitungen

Zürich-West - Das fünfte Viertel

Zürich-West steht wieder zur Debatte

Über die Zukunft des Industriequartiers wird gerade so intensiv diskutiert wie schon lange nicht mehr. Erkennt das politische Zürich nun endlich, was auf dem Spiel steht? Eine Übersicht der Brennpunkte.

Zürich-West steht im Fokus des öffentlichen Interesses. Das klingt erst einmal ernst, finden wir aber im Grunde positiv, denn zu lange wurde weggeschaut und hat jede/r, der/die im Industriequartier eine Parzelle hat, nur für sich gewurstelt. Das scheint sich zu ändern, der Ruf nach einem «Masterplan» für Zürich-West wird lauter.

Das Stadtviertel, eines der innovativsten und dynamischsten an der Limmat, soll besser «kuratiert» werden, um eine lebenswerte Zukunft zu haben, heisst es auf der einen Seite – sie fordert mehr Wohnraum, bessere Erdgeschossnutzungen und attraktive Freiflächen. Die andere Seite, massgeblich renditeorientierte Baugrössen, fordern einen Abbau der bürokratischen Hürden und eine Beschneidung der Einsprachemöglichkeiten, die derzeit vieles blockieren. Und dann gibt es die, welche am liebsten zurück in die Vergangenheit wollen und jede Art der «Gentrifizierung» verteufeln (wir sind es nicht). Nachfolgend drei Themenblöcke, welche die laufende Debatte abbilden.

Zürich-West vor einigen Jahren – das St.Jakob Zentrum ist noch im Bau, die KVA noch grau und mächtig. (Bild: Christian Beutler, Keystone)
Zürich-West vor einigen Jahren – das St.Jakob Zentrum ist noch im Bau, die KVA noch grau und mächtig. (Bild: Christian Beutler, Keystone)

«Politiker, Kulturschaffende und Anwohner sind der Meinung, dass das Quartier Hardbrücke immer steriler und anonymer wird. Sie fordern publikumswirksame Nutzungen», schreibt das Tagblatt der Stadt Zürich

Ginger Hebel vom Tagblatt der Stadt Zürich widmete der zentralen Verkehrsachse von Zürich-West Ende Juni einen ganzseitigen Artikel, der beschreibt, wie das Gebiet zwischen Bahnhof Hardbrücke und Escher-Wyss-Platz zur «sterbenden Asphaltwüste» geworden ist und wie Politiker nach einer «ordnenden Hand» rufen, um einer weiteren Verödung des Gebiets unter und neben der Hardbrücke entgegenzuwirken. Erwähnt wird auch der einstige Autobahnzubringer, der für heutige Begriffe zu breit und zu stark auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet sei. Eine mögliche Massnahme gegen das Absterben des Lebens in Zürich-West sei eine rasche Erhöhung des Wohnungsanteils von derzeit 12 auf 30 Prozent sowie eine bewusstere Nutzung der oft leblosen Erdgeschosse im Quartier. Hier geht's zur Online-Version des Artikels im Zürcher Tagblatt.

Die Hardbrücke – Monstrum und Wahrzeichen zugleich. (Bild: Ginger Hebel/Tagblatt)
Die Hardbrücke – Monstrum und Wahrzeichen zugleich. (Bild: Ginger Hebel/Tagblatt)

«Drei Pensionäre greifen die Zürcher Stadtplanung an – mit PR-Tricks und voller Kriegskasse», so die NZZ

Michael von Ledebur und Marius Huber von der «Neuen Zürcher Zeitung» haben die IG Zürich-Hardbrücke porträtiert, welche die jüngsten Debatten um Zürich-West entscheidet mitprägt. Der Kern der Interessengemeinschaft besteht aus dem legendären Journalisten und Ex-Verleger Köbi Gantenbein (früher «Hochparterre»), dem Ex-Holzhändler Martin Seiz von der Hamasil-Stiftung und dem Immobilien-Profi Martin Hofer.
Die NZZ beschreibt das Trio als gut vernetzte, strategisch denkende und finanziell leistungsfähige Bande von alten, aber keinesfalls altmodischen Gesinnungstätern, die nichts weniger als die Stadt retten wollen. Ihr Fokus ilegt auf der Pfingstweidstrasse, dem Maag-Areal, dem Josef-Areal und demnächst auch auf der Hardbrücke, wo eine weitere Intervention der Gruppe in der Pipeline sei. Den durchaus wertschätzenden Artikel, der nebenbei auch die verquere Geschichte der Bau- und Zonenordnung im Industriequartier noch einmal aufrollt, ist bei NZZ online zu finden. Prädikat: lesenswert! 

Köbi Gantenbein, Martin Seiz und Martin Hofer (Bild: Andrea Diglas/IGZH)
Köbi Gantenbein, Martin Seiz und Martin Hofer (Bild: Andrea Diglas/IGZH)

«So eine Bruchbude stehen zu lassen, das ist für mich krank», sagt ein Leser des Tages-Anzeigers über die bedrohten Maag-Hallen

Auch der Tages-Anzeiger berichtete Ende Mai von dem Urteil des Zürcher Baurekursgerichts, das den Einsprachen der Hamasil-Stiftung und des Zürcher Heimatschutzes Recht gibt und dazu führt, dass die vom Abriss bedrohten Maag-Hallen in Zürich-West noch eine Weile in ihrer bisherigen Form stehen bleiben dürfen. Die Swiss Prime Site (SPS) möchte das Areal neu bebauen, muss jetzt aber die Abklärungen zur Schutzwürdigkeit der alten Industriehallen abwarten, was wahrscheinlich lange dauert. Interessant zu lesen sind bei dem Artikel vor allem die Kommentare der Tagi-Abonnenten – da geht es teilweise gehässig zu und her!
«Was absolut unsäglich ist, wenn sich der Denkmalschutz jahrzehntelang für ein Gebäude nicht die Bohne interessiert, sobald aber die Baubewilligung vorliegt und die Bagger bereit stehen (also im ungünstigsten Zeitpunkt!) kommt der Denkmalschutz und sagt, halt, es muss zuerst noch abgeklärt werden, ob das Gebäude schützenswert ist, und der Bauherr darf solange abwarten und zusehen wie sein Geld zerrinnt», regt sich ein Leser auf, während ein anderer fragt: «Wieso muss eigentlich alles plattgemacht werden, damit die Rendite steigt?» – Hier geht's zum Schlagabtausch der Tagi-Leser*innen

Die Maag-Halle. (Bild: Silas Zindel/TA)
Die Maag-Halle. (Bild: Silas Zindel/TA)

Herbst-Agenda Zürich-West 2024

Trari, trara, der Herbst ist da – und damit eine ereignisreiche, vielseitige Zeit im Industriequartier. Unsere Übersicht der Ereignisse für September, Oktober, November und die Vorweihnachtszeit.

Seit Mitte September macht sich der Herbst auch in Zürich-West deutlich bemerkbar. Hier sind einige Ereignisse und Termine, die den Herbst umso bunter machen.

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Looser verlässt das Industriequartier

Schritt für Schritt zieht sich das verarbeitende Gewerbe aus dem einstigen Industriequartier zurück. Neuestes Kapitel: Die Walter Looser AG, ein führender Anbieter von Bronzewerkstoffen, gibt seinen Standort am Viadukt auf und zieht nach Regensdorf.

Die grossen Mulden vor dem Haus an der Ecke Viadukt-/Josefstrasse kündigen es seit Wochen an: Hier wird ein Haus entrümpelt. Denn der Mietvertrag mit der Stadt läuft aus – alle Mieter des unansehnlichen Blocks ziehen aus, auch die Walter Looser AG, einer der führenden Schweizer Spezialisten für Bronze-Werkstoffe und Gleitlager.

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Ein Pfingsthain für Zürich-West

Eine Arbeitsgruppe präsentiert ein Projekt und ein Hochparterre-Themenheft zur Umgestaltung der Pfingstweidstrasse. Aus dem ehemaligen Autobahnzubringer soll ein 800 Meter langer grüner Hain werden. 

Die Interessengemeinschaft Zentrum-Hardbrücke (IGZH) macht Dampf und treibt die Zürcher Stadtplanung vor sich her – mit guten Ideen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen und einer gut gefüllten Kampagnenkasse.

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Platanen mit Sensoren in Zürich West

Die schattenspendenden Platanen in der Nachbarschaft der Hardbrücke tragen neuerdings Temperatur-Sensoren

Der kleine Platanenweg Zürich-West findet bereits im 3. Jahr statt. Es handelt sich dabei um drei Grüppchen teils sehr alter Bäume, die in der unwirtlichen Umgebung der Hardbrücke für Schatten und ein bisschen Grün sorgen. Neu kann man die vielgepriesene Klimawirkung der grossen Bäume live überprüfen.

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Die Kräne im Viadukt kommen weg

Seit einem Jahr wird im Viadukt gebaut – die SBB sanieren Mauerwerk, Geleise, Geleisebett und Fahrleitungen. Nun neigt sich die Baustelle ihrem Ende zu – bereits ab Mitte September werden die nicht mehr benötigten fünf Drehkräne abgebaut.

Seit einem Jahr steht im Viadukt, einer der beliebtesten Flanier- und Einkaufsmeilen der Stadt, ein riesengrosses Gerüst, dazu fünf massive Drehkräne auf Betonfundamenten. Seit Dezember wird praktisch permanent gebaut, gebohrt und gehämmert, denn innerhalb der einjährigen Fahrplanperiode fahren keine Züge zwischen Wipkingen und HB, das Viadukt ist für den Schienenverkehr stillgelegt. 

Nun neigt sich die für Anwohner und Gewerbetreibende mühsame Grossbaustelle langsam ihrem Ende zu – bereits ab Mitte September werden die nicht mehr benötigten Kräne demontiert.

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Baschi und Zürich-West – eine Langzeitbeziehung

Für eine Rückblende auf 20 Jahre seiner Karriere kehrte der Schweizer Musiker in die Maag-Halle zurück

In einem langen Interview blickt der Schweizer Volks-Star Baschi zurück auf zwanzig Jahre seiner Karriere – die notabene in Zürich-West in der Maag-Halle begann. Hier überzeugte der damals 17-jährige Jüngling der Casting-Show «Music Star».

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Best Carwash zieht aus Zürich-West aus

Und wieder verschwindet ein Stück Vorstadt und Industrie aus dem Quartier: Das beliebte Auto-Waschcenter an der Hardbrücke zieht in die Agglo, weil es in Zürich-West nach dreissig Betriebsjahren keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung mehr sieht

Die Geschäftsleitung von Best Carwash teilt ihren Kunden in einem Rundschreiben «schweren Herzens» mit, dass die Filiale Hardbrücke nach über dreissig Betriebsjahren per Ende September vorzeitig geschlossen werde.

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Der Tagi verbringt 24 Stunden im Westen

Der «Tages-Anzeiger» hat ein Reporter-Team losgeschickt, um 24 Stunden lang im Kreis 5 und Zürich-West zu verbringen. Eine kurze Zusammenfassung.

Der «Tages-Anzeiger», von Locals auch einfach nur «Tagi» genannt, ist Zürichs Zeitung des Volkes ... nicht so bourgeois und bürgerlich wie die «NZZ», nicht so bretthart alternativ wie die «WOZ», nicht so schäbig und boulevardesk wie «20minuten« oder «Blick». Mitten im Leben, ein bisschen links, bei den Leuten – das ist der Tagi. Nun hat die Zeitung ein Reporter-Team losgeschickt, um 24 Stunden im Kreis 5 zu verbringen. Die Reportage zeigt den Charakter, die Stärken und auch die Schwächen des Quartiers.

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Der Kampf um die Neugasse

Um ein schmales Wegstück am Rande von Zürich-West wird erbittert gekämpft: Die Anwohner wehren sich gegen den Velo-Verkehr, doch die Radler wollen nur widerwillig Umwege in Kauf nehmen

Das, was sich am Rande von Zürich-West abspielt, ist exemplarisch für die Stadtentwicklung: Die Einwohnerzahl und der Verkehr nimmt zu, doch niemand will die vielen mobilen Menschen vor seiner Haustür haben.

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Kunst am Bau: ZHdK x Im Viadukt

Studenten der Zürcher Hochschule der Künste haben von der Stiftung PWG den Auftrag erhalten, die durch ein Baugerüst entstellte Einkaufsmeile «Im Viadukt» mit einem XXL-Kunstwerk zu schmücken. Am 11. Mai wird das Ergebnis zu sehen sein.

Das Viadukt nennt sich «Die spannendste Einkaufsstrasse Zürichs» – ein hoher Anspruch, zumal die Meile derzeit durch ein wuchtiges graues Baugerüst der SBB verkleidet ist. Gewerbe und Dienstleister ächzen hinter den grauen Stangen und Folien, Umsatzeinbrüche von 10 bis 50 Prozent sind die Folge der Grossbaustelle, die noch bis im Frühling 2025 dauert.

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