Ein namenloser Luginbühl, der sogar im Werksverzeichnis des Künstlers nicht vorkommt – was steht da nun genau auf dem Schiffbauplatz in Zürich-West?
Am Zürcher Schiffbauplatz steht unverkennbar eine Eisenplastik des bekannten Schweizer Künstlers Bernhard Luginbühl (1929 - 2011) – doch ein Hinweis darauf, woher sie kam und seit wann sie hier steht, ist nicht zu finden.
Auch eine Internet-Recherche bringt nichts zutage. Auf den Seiten der Stadt, des Schauspielhauses oder des Schiffbaus ist ebenso wenig zu finden wie im Werkverzeichnis von Bernhard Luginbühl oder bei Allreal, die das Bürohaus nebenan gebaut haben. Dass es ein Luginbühl ist, ist aber eindeutig, am Fuss des Werks ist sein Name auf einen riesengrossen Schraubenschlüssel geprägt.
Das Werk, wir nennen es mangels besseren Wissens jetzt einfach mal den "Propeller", ist ganz eindeutig eine Luginbühl-Assemblage aus gefundenen Elementen – solche Auftragswerke hat der Künstler verschiedentlich gestaltet. Vermutlich handelt es sich beim Kopf der Plastik um eine Schiffsschraube, wie sie einst im Schiffbau hergestellt wurde.
Gestiftet und aufgestellt wurde der Luginbühl von Zürcher Wirtschaftsanwalt und Rechtsprofessor Peter Nobel, als dieser Verwaltungsratspräsident des Schauspielhauses war, soviel hört man aus dem Schiffbau. Doch warum weiss man nichts über diese gewiss nicht kleine Plastik von Luginbühl? Wurde sie vielleicht nicht geliebt? Gibt es darum einen Rechtstreit? Um sachdienliche Hinweise sind wir dankbar.
Die Initiant*innen des Artist-Off-Space «Hartdurm» haben Grosses mit der viel zu breiten und unwirtlichen Hardturmstrasse vor: Sie wollen die verkehrsberuhigte Einfallsachse im Sommer 2024 zum Kunstboulevard machen.
Das Projekt trägt den Titel «Trilogie Südtrottoir» und besteht aus drei Open-Air-Galerien entlang der Hardturmstrasse (von A-Porta/Kraftwerk bis Förrllibuck), in denen während der Sommermonate 2024 jeweils zehn bis zwanzig Künstler*innen ihre Positionen zeigen.
Im südlichen Dachgiebel der denkmalgeschützten Schiffbau-Halle in Zürich-West hängt seit 2019 eine leuchtende Figur des «Sprayers von zürich», Harald Nägeli
Ist es wirklich ein Nägeli? Viele Passanten sind sich nicht sicher, denn: Der «Srayer von Zürich», wie der vom Outsider zum etablierten Kunst-Inventar gereifte Harald Nägeli auch heisst, brachte seine berühmten Figuren bevorzugt am Sockel von Gebäuden auf Beton an, und nicht im Giebel.
Ob das Fassadenbild Kunst ist? Eine Schmiererei ist auf jeden Fall nicht, denn künstlerisch ist Redls "Himmelschiff" beim Schütze-Areal hohe Schule
An der Stirnseite eines nicht besonders schönen Hauses an der Ecke des Schütze-Areals in Zürich-West prangt ein haushohes Wandbild in Graffiti-Technik. Es ist weit mehr als nur eine Sprayerei – sondern eine reife künstlerische Leistungen im XXL-Format.
Das Künstlerkollektiv Mickry 3 hat den Neubau des Schulhauses Schütze mit liebenswerten Reliefs aus Beton geschmückt. Den Kindern gefällt's.
Mit ihrer Arbeit "Fiesta Fiesta" bestückte Mickry 3 (Christina Pfander, Nina von Meiss, Dominique Vigne) den Neubau Schütze-Areal mit rohen Betonreliefs und LED-Röhren.
Ist das Kunst oder kann das weg? Was auf dem Dach der Schule Pfingstweid wie ein vergessenes Stück Baugerüst wirkt, ist Teil eines konzeptionellen Kunstwerks
Auf dem Dach der Schulanlage Pfingstweid, einem schönen Bau der Architekten Baumann Roserens, steht etwas eigenartiges: Es ist eine Art Gerüst, an dem scheinbar Reste einer disfunktionalen Leuchtreklame hängen ...
Im Gerold-Areal gibt es eine unwirtliche Sackgasse, die weltberühmt ist – weil dort der Himmel voller alter Schirme hängt. Es ist ein so genannter "Instagram-Hot-Spot"
Instagram-Hot-Spots sind Orte, die wegen ihrer fotogenen Qualitäten überproportional berühmt sind - obwohl sie vielleicht nicht in den gängigen Reiseführern stehen. So geht es auch mit der namenlosen Sackgasse im Gerold-Areal in Zürich-West,
Streng genommen ist sie kein Kunstwerk, sondern ein wissenschaftliches Versuchsobjekt – dabei aber so poetisch, dass die Nebelwolke am Turbinenplatz manch andere Skulptur fade wirken lässt.
Seit Sommer 2022 schwebt am Turbinenplatz in Zürich-West ein gar seltsames Ding fünf Meter über den Köpfen der Menschen: ein riesiger, an dünnen Drähten aufgehängter Ring versprüht an heissen Tagen einen feinen Nebeldunst, unter dem Menschen still stehen bleiben und in die Sonne blinzeln.
Hinter dem gläsernen Prime Tower, dem neuen Wahrzeichen von Zürich-West, liegen im Schatten des Hochhauses die alten Kronjuwelen des Quartiers – zwei riesige Zahnräder der Maag-Fabrik, welche hier einst den Ton angab.
Die Zeit läuft, und mit ihr schmilzt das Wissen und das Bewusstsein für die Vergangenheit wie eis in der Sonne. So geht es auch den beiden riesengrossen Zahnrädern, die hinter dem grün schimmernden Prime Tower auf einer Grünfläche liegen. Sie waren einst das Wahrzeichen dieses Quartiers
Vor dem 25hours Hotel in Zürich-West steht eine glänzende Chromstahlfigur von 5 Metern Höhe – die Dame war einst Musikstudentin, heisst Anne-Sophie und überblickt den Platz seit 2012.
2012 war ein fruchtbares Jahr für die Kunst im öffentlichen Raum – in Zürich fand das Festival "Art and the City" statt, überall wurden "temporäre" Installationen aufgebaut ... und nicht wenige davon blieben danach einfach dort stehen, wo man sie hingestellt hatte. Auch "Anne-Sophie", eine 5,2 Meter hohe Chromstahlfigur des Künstlers Alex Hanimann (*1955) kam 2012 an ihren Standort, vor dem 25hours Hotel in Zürich-West. Da steht sie nun, mit ihrer Handtasche in der Armbeuge – und gehört bald zum Inventar des Industriequartiers.
Am Escher-Wyss-Platz stehen fünf übergrosse Handwerker-Schraubköpfe, sogenannte Bits – sie wurden vom Künstlerduo Los Carpinteros aus Backsteinen gemauert.
Die monumentale Skulptur des kubanischen Duos Los Carpinteros ("die Schreiner") ist 2012 im Zusammenhang mit dem Kunstfestival Art and the City entstanden – und seither an seinem zugigen Durchgangsort am Escher-Wyss-Platz stehen geblieben.
Zwischen Viadukt und dem Neubau der Stiftung St.Jakob steht ein seltsam buntes Riesen-Vogelhaus auf einem Baumstamm – was ist es, was bedeutet es? Forschungen zum schrulligen "Tirggelmannli".
Manche Dinge in Zürich-West sind rätselhaft und unerklärlich – und doch total alltäglich. Man sieht sie so oft, dass man irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenkt und sich fragt: Was ist das eigentlich? So ergeht es vielen Menschen, die das auf einem Baumstamm thronende Riesen-Vogelhaus am Viadukt entdecken...